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  • Apr 13, 2010
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Magalog vs. Katalog

Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann sagen Sie’s!

Sie mögen denken, dass der Magalog nur die Erfindung von Werbeagenturen sei – um wieder die Möglichkeit zu haben, vernünftig Geld zu verdienen. Denn gegen Web-to-print-Lösungen für Kataloge „von der Stange“ oder den Setzer von nebenan haben Werbeagenturen budgettechnisch nicht den Hauch einer Chance. Es muss also etwas Neues her – der redaktionelle Katalog.
Dass eine Agentur mit einem Magalog mehr Geld verdient, mag stimmen. Sie muss dafür aber auch wesentlich mehr arbeiten. Dafür bekommen Sie als Kunde nicht nur ein Qualitätsprodukt – schon allein aus Markenbildungs- und Kundenbindungssicht sollten Sie Ihr konventionelles Katalogkonzept überdenken:

Es ist ein großer Schritt, das in den Jahren gelernte Benutzerverhalten womöglich zu ändern und den Kunden bzw. der Zielgruppe ein gänzlich neues Produkt zu präsentieren. Eine zentrale Frage ist: Braucht man ein gedrucktes Heft? Unsere Antwort ist: Ja. Das haptische Erleben ist nach wie vor eine elementare Forderung fast aller Zielgruppen. VisitBritain geht hier andere Wege und vertreibt nur noch gedruckte Broschüren von Mitgliedern über seine Website, kein eigenes Material mehr. Ob dieser Weg unterm Strich sparsamer sein wird, bleibt abzuwarten. Aber zurück zum (gedruckten) Magalog.
Wesentliche Vorteile eines Magalogs sind, durch den Inhalt des Heftes die Lesedauer wesentlich zu verlängern, die Zahl der Leser pro Heft und somit die Reichweite zu erhöhen und die USPs penetrieren zu können. Durch den Mix aus redaktionellen Beiträgen und Produkttexten ist die Lektüre entspannter, animiert den Kunden, mehr und weiter zu lesen und bindet ihn stärker als ein herkömmlicher Katalog. Je nach Umfang und Anspruch orientiert sich der Aufbau an herkömmlichen, monothematischen Illustrierten. Durch die behutsame Einbindung der Kommunikationsziele des Unternehmens kann es gelingen, den Magalog nicht nur als Sales-Instrument zu benutzen sondern auch zur Markenbildung zu instrumentalisieren. Gelungene Beispiele hierfür sind der Titus-Magalog (Streetwear-Anbieter) und der gute alte Manufactum-Katalog (aufgebaut wie ein konventioneller Katalog, textlich sehr redaktionell). Beide kommen nicht aus der Touristik, aber auch hier ist Bewegung zu beobachten:

Die neue Kampagne des Deutschen Küstenlandes „Stars & Sternchen“ umfasst etwa einen 60-seitigen Magalog, der in Österreich und der Schweiz Werbung für die Küstenländer machen soll. Über die Präsentation kann man streiten, nachhaltig ist dies aber allemal, denn alle Tipps sind zeitlos und ohne konkrete Preise angeteast. So erhöht sich die Laufzeit des Heftes und die Aktualität wird trotzdem durch Verweise auf externe Websites bzw. das eigene Onlineportal gewahrt.
In die gleiche Kerbe schlägt derzeit auch die Stadt Wien mit einem 24-seitigen, zeitungsartigen Heft – viel inspirierender als jeder Katalog und nicht zuletzt auch viel authentischer, weil dem Leser nicht vordergründig der Verkauf sondern Emotion – eben: die Marke – suggeriert wird.

Natürlich macht ein Magalog nicht für jeden touristischen Anbieter Sinn. In Zeiten der absoluten Sales-Orientierung ist es für Marketingabteilungen schwierig, für ein solches Projekt mehr Geld in die Hand zu nehmen, als für einen herkömmlichen Katalog.  Der Mehrwert, den ein solches Heft schafft, ist aber immens. Kundenbindung und Markenbildung sind nur zwei Pfeiler, die elegant implementiert werden können. Und so viel teurer ist ein Magalog nun auch nicht – fragen Sie Ihre Agentur!

Author: Jörn Wehmeyer

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